#092 Sollte jeder Self Service machen?
In dieser Episode fragen wir: Sollte jeder Self Service nutzen dürfen? Wir beleuchten das Thema aus technischer, organisatorischer und sicherheitsrelevanter Sicht, diskutieren Chancen und wo klare Grenzen gezogen werden sollten.
Self Service für alle? Chancen, Risiken und der richtige Einstieg
Self Service klingt nach Freiheit, Effizienz und direktem Zugriff auf Daten, doch ist es für jeden geeignet? In dieser Episode diskutieren wir, wie niedrig die Einstiegshürden wirklich sein sollten, ob eine Schulung verpflichtend sein muss und wie man mit der unausweichlichen Schatten-IT umgehen kann. Außerdem: Ist „Dashboard in a Day“ ein guter Start?
Kann jeder Self Service und sollte es jeder dürfen?
Self Service eröffnet Fachanwenderinnen ganz neue Möglichkeiten. Daten analysieren, Dashboards bauen, Erkenntnisse gewinnen und das ohne langes Warten auf die IT. Aber nicht jeder hat die nötige Erfahrung oder das Verständnis für Datenqualität, Modellierung und Governance. Die Technik ist einfach, aber die Verantwortung bleibt komplex.
Brauchen wir eine Art „Führerschein“ für Self Service?
Die Frage ist provokant, aber legitim. Sollte man einfach loslegen dürfen oder braucht es eine Basisqualifikation? Ein Datenführerschein klingt bürokratisch, könnte aber helfen, Risiken wie Fehlinterpretationen oder Datenchaos zu vermeiden. Denn Self Service ohne Schulung ist wie Autofahren ohne Fahrschule. Man kommt voran, aber das Risiko steigt.
Schatten-IT – unvermeidbar oder steuerbar?
Die Realität ist klar. Wenn zentrale Lösungen zu träge sind, holen sich Fachbereiche ihre Tools selbst, ob erlaubt oder nicht. Schatten-IT ist oft kein böser Wille, sondern Ausdruck von Pragmatismus. Der bessere Weg: Hürden senken, sinnvolle Governance etablieren und den Dialog mit den Fachbereichen suchen, denn die Leute werden es sich sowieso holen.
Wie fängt man an und wie hoch ist die Lernkurve?
Ein gutes Onboarding ist entscheidend. „Dashboard in a Day“ ist dafür ein beliebter Einstieg. Kompakt, praxisnah, und es vermittelt zentrale Konzepte. Aber es bleibt dabei nicht. Wer tiefer einsteigen will, muss sich mit Datenmodellen, DAX, Sicherheit und Performance beschäftigen. Die Lernkurve ist da, aber mit den richtigen Formaten gut zu meistern.
Self Service ist kein Selbstläufer
So groß die Potenziale sind, Self Service ist keine Plug-&-Play-Lösung. Es braucht klare Rahmenbedingungen, Schulungsangebote, Unterstützer und Governance. Die Tools sind da, die Begeisterung auch, jetzt kommt es auf Strukturen an, die beides zusammenbringen.
Unsere drei Learnings sind auch wieder dabei, hört mal rein.
Diskussionsfragen an euch:
• Welche Einstiegspunkte funktionieren in euren Organisationen? (z. B. „Dashboard in a Day“)
• Wo zieht ihr die Grenze zwischen Empowerment und Kontrolle?
• Wer sollte Self Service machen dürfen? Jede*r, oder nur mit Schulung?
• Wie geht ihr mit Schatten-IT um? Verbieten, dulden oder integrieren?
Wir freuen uns auf eure Meinungen und Erfahrungen!
Die Musik im Intro und Outro stammt aus dem Stück „There It Is“ von Kevin MacLeod und steht unter CC BY 3.0 Lizenz
https://freemusicarchive.org/music/Kevin_MacLeod/Funk_Sampler/There_It_Is